01.05.2011

Sicherheitsdienstleister auf Wachstumskurs

Bild: © Lupo / pixelio.de

Das Wachstum der deutschen Sicherheitswirtschaft war in den zurückliegenden Jahren stetig. Der Umsatz dieses Wirtschaftssegments wuchs von 1999 mit circa 8,4 Milliarden Euro bis ins Jahr 2010 auf 10,6 Milliarden Euro. Dabei trug das Segment Sicherheitsdienstleistungen wesentlich zum Wachstum bei.

Von 2001 bis 2010 wuchs der Umsatz mit Sicherheitsdienstleistungen von circa 2,4 auf 4,6 Milliarden Euro. Zeitgleich stieg die Zahl der Sicherheitsunternehmen von 2.065 auf 3.700 und die der Mitarbeiter von 140.000 auf 171.000. Das Segment private Sicherheitsdienstleistungen verkörperte 2010 fast 45 Prozent des Umsatzvolumens der Sicherheitswirtschaft. Von geschätzten 250.000 Mitarbeitern in der Sicherheitswirtschaft beschäftigen privaten Sicherheitsdienstleister knapp 70 Prozent in ihren Unternehmungen. Privaten Sicherheitsdienstleistungen sind somit treibende Kraft der Sicherheitswirtschaft.
Wachstumsmärkte

Zu Wachstumsmärkten bei Sicherheitsdienstleistungen zählen Luftsicherheit und Maritime Sicherheit, der Öffentliche Personenverkehr (ÖPV), Aufträge von Städten und Gemeinden im Bereich City-Streifen sowie der Schutz von Veranstaltungen. Spätestens seit den tragischen Ereignissen der Loveparade 2010 in Duisburg ist Veranstaltungssicherheit im Fokus der Politik und aufsichtsführender Behörden. Dies hat dazu geführt, dass sich Veranstalter verstärkt um professionelle Unterstützung privater Sicherheitsdienstleister bemühen.

Doch nicht nur arbeits- und wirtschaftspolitisch ist die Rolle privater Sicherheitsdienstleister gewachsen, auch innenpolitisch hat sich ihre Bedeutung gefestigt. Nicht zuletzt die Anschläge vom 11. September 2001 und in der Folge weitere Anschläge oder Anschlagsversuche auf „Kritischen Infrastrukturen“ wie den ÖPV oder Luftverkehr haben deutlich gezeigt, wie angreifbar moderne Gesellschaften sind. Die Aufgabe, Schutz und Sicherheit der Bevölkerung und Infrastrukturen zu gewährleisten, ist höchst komplex. Daher fordert und fördert die aktuelle Bedrohungslage eine Vernetzung aller Sicherheitsakteure.

Wie wichtig die Vernetzung behördlicher und privater Sicherheitsakteure ist, haben die Innenminister und -senatoren in der Fortschreibung des Programms Innere Sicherheit im Jahre 2009 verdeutlicht. Erstmals in der deutschen Nachkriegsgeschichte widmen sie dem Verhältnis von Polizei und privaten Sicherheitsdienstleistern ein eigenes Kapitel. Die Kernaussage ist: „Private Sicherheitsdienstleister sind Bestandteil der Sicherheitsarchitektur“. Diese Feststellung ist verbunden mit der Forderung eines Zertifizierungsprozesses für private Sicherheitsdienstleister, an dem sich der BDSW Bundesverband der Sicherheitswirtschaft beteiligt. Diese Signale unterstreichen die sicherheitspolitische Verankerung privater Sicherheitsdienstleister bei der Gewährleistung von Sicherheit und Ordnung in Deutschland.

Umbenennung aus aktuellem Anlass

Diesen Entwicklungen sowie die zunehmende Bedeutung von Sicherheitstechnikunternehmen und dem Einsatz modernster Technologien bei der Erfüllung von Sicherheitsaufgaben hat der Verband mit seiner Umbenennung Rechnung getragen. Seit dem 1. September firmiert er unter BDSW Bundesverband der Sicherheitswirtschaft. Bereits vor der Umbenennung verfügte der Verband der Sicherheitsdienstleister über Mitglieder aus allen Segmenten der Sicherheitswirtschaft. Immer mehr Mitglieder agieren als „Allround-Sicherheitsdienstleister und haben eigene, rechtlich selbstständige Sicherheitstechnik-Firmen gegründet. Der BDSW bietet allen Unternehmen aus der Sicherheitswirtschaft eine Kommunikationsplattform und Verbandsheimat.

In einem immer komplexer werdenden sicherheitspolitischen Umfeld müssen vielfältige Allianzen eingegangen werden, um somit auch die Vernetzung der Sicherheitsakteure voranzutreiben und die Interessen der Mitgliedsunternehmen wirksam zu vertreten. Daher ist der BDSW Mitglied in der Arbeitsgemeinschaft für Sicherheit in der Wirtschaft (ASW) und 1989 Gründungsmitglied des europäischen Dachverbandes CoESS (Confederation of European Security Services). In sieben Bundesländern ist der BDSW Mitglied in der jeweiligen Arbeitgebervereinigung, und mit dem Bundesverband der Hersteller und Errichter (BHE) besteht seit Jahren eine gegenseitige Mitgliedschaft. Im Bundesverband der Dienstleistungswirtschaft (BDWi) ist der BDSW seit 20 Jahren Mitglied.

Der BDSW befindet sich – wie kein anderer Sicherheitsverband – im Fokus öffentlicher Auseinandersetzungen, wenn der Beitrag der Sicherheitswirtschaft für die Innere Sicherheit gefragt ist. Die hart „erkämpfte“ sicherheitspolitische Anerkennung seitens der Innenpolitik und Polizeibehörden fordert eine kontinuierliche Fortführung und Entwicklung der Standards in der Sicherheitswirtschaft. Daher öffnet sich der BDSW für alle Unternehmen aus der Sicherheitswirtschaft, um deren arbeitsmarkt-, wirtschafts- und innenpolitische Bedeutung für die Sicherheit in Deutschland und Europa gegenüber der breiten Öffentlichkeit, den Medien und der Politik zu vertreten.

Dipl.-Staatsw. Oliver Arning ist Leiter der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit für den BDSW Bundesverband der Sicherheitswirtschaft

Fachartikel aus W&S 05/2011, S. 10 bis 11

Nach oben
Kontakt

Verband Private Sicherheit
Alt Moabit 96a
10559 Berlin

Telefon: 030/39 90 63 20
Fax: 030/39 90 63 21

Mail: vps(at)komba.de

Nach oben
Öffnungszeiten/Sprechzeiten

Öffnungszeiten Geschäftsstelle:
Mo – Mi: 9:00 bis 15:00 Uhr
Do: 9:00 bis 18:00 Uhr


Telefonische Sprechzeiten:

Mo – Do: 10:00 bis 13:00 Uhr

Nach oben
Luftsicherheits-News über "WhatsApp"

Luftsicherheits-News über WhatsApp auf Dein Handy

Nach oben
Auch Sie sind ein Teil der...

Sie nehmen hoheitliche Aufgaben wahr und sind somit ein Teil der Polizeifamilie

Nach oben
Elf gute Gründe für eine Mitgliedschaft

Elf gute Gründe für eine Mitgliedschaft in der komba gewerkschaft

Nach oben