13.08.2021

Personalmangel im Luftverkehr spitzt sich zu

Bild:®TobiasRehbein@Pixabay

Die gesamte deutsche Luftverkehrsbranche hat ein perspektivisches Problem. Dieses spitzt sich nun zu!

Es klingt sicher irritierend, wenn wir, bei teilweiser Kurzarbeit an einigen deutschen Verkehrsflughäfen, von einem Personalmangel in der Luftverkehrsbranche sprechen. Jedoch das kleine „Sommer-Hoch“ hat bereits gezeigt, dass der Schein trügt.

Nachdem im Februar 2020 die Fluggastzahlen aufgrund der Corona-Pandemie eingebrochen sind und der Passagierverkehr um 66% im Jahresdurchschnitt im Vergleich zu 2019, in der Spitze sogar um 94% (März 2020), zurück ging konnten viele Beschäftigungsverhältnisse in Deutschland durch verschiedene soziale Mittel gerettet werden.

Durch die Schaffung von Hygienekonzepten, durch die Unternehmen in der Luftverkehrsbranche, und die erfolgreiche Entwicklung von Impfstoffen mit zugehörigen Impfkampagnen ist nun ein langsamer Anstieg der Fluggastzahlen zu beobachten.

Jedoch haben in der langen Zeit der „Flaute“ viele Beschäftigte in allen Bereichen des Luftverkehres der Branche den Rücken zugekehrt. Somit hat die Branche viele Beschäftigte verloren und das für immer!

Perspektivlosigkeit und Existenzängste sowie scheinbar sichere Alternativen mit derzeit besseren Angeboten haben viele Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer zu einem Abgang bewegt. Während es vor Jahren noch ein Privileg war in der Luftverkehrsbranche zu arbeiten und man stolz war zur „Flughafenfamilie“ dazu zu gehören ist die Branche in einigen Bereichen zu einem Billiglohnsektor verkommen.

Hoher Preisdruck, ungerechte Abgaben für deutsche Fluggesellschaften, mehr und mehr Effizienz und viele, vielleicht auch zu viele, konkurrierende Dienstleister für eine Dienstleistung sorgen für eine Preisspirale nach unten und in der Folge eine Abnahme der Qualität und der Löhne.

Auch beim Endverbraucher kommt dies inzwischen an. Der Service an deutschen Flughäfen und ganz zu schweigen an Board ist alles andere als repräsentativ.

In den letzten Jahren ist die Förderung des Konsums an den Flughäfen in den Vordergrund gerückt, „Stichwort: Shopping-Mall mit Fluganbindung“, und das Erlebnis fliegen hat an Wert verloren. Daher ist die:der Endverbraucher:innen auch nicht bereit mehr zu bezahlen.

Diese negativen Eindrücke sorgen für eine Unzufriedenheit bei den Beschäftigten in dieser Branche. Folglich fällt es leichter die ehemalige Gemeinschaft in Richtung einer vermeintlich sicheren Branche zu verlassen. Dies haben während der letzten Jahre und besonders in den letzten 17 Monate viele Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer getan.

Bereits im Juli 2020 hat der Verband Private Sicherheit auf ein perspektivisches Problem hingewiesen. Diese spitzt sich nun zu! Wenn der reguläre Flugverkehr wieder aufgenommen werden kann, müssen alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zügig an Ihren Flughäfen sein, denn ohne sie ist ein Flugbetrieb nicht möglich. Die Wiederaufnahme des Luftverkehrs erfolgt nun langsam und schrittweise. Während im Juni 2020 noch 87% weniger Fluggäste im Vergleich zum Juni 2019 zu verzeichnen waren sind es im Juni 2021 60% weniger.

Der Fachkräftemangel, welcher sich schon vor der Pandemie darstellte, wird die Branche schnell wieder einholen und sich nun noch verschärfen. Den unzähligen Dienstleistern wird es an Personal fehlen und es wird zu Problemen im gesamten Abfertigungsprozess kommen. Dies wird zu wartenden Passagieren, also Kunden, führen welche dann unzufrieden sind und der Ruf der Luftverkehrsbranche leidet weiter.

Was es nun braucht sind starke Bündnisse zwischen Politik, Behörden und Unternehmen in der gesamten Luftverkehrsbranche, um gemeinsam zurück zu einem attraktiven Verkehrsmittel zu kommen. In der Folge ist der Endverbraucher auch wieder bereit etwas mehr für das Erlebnis fliegen zu bezahlen und verzeiht eher kleine „Ruckler“ im System.

Dieser Mehrwert muss im Anschluss nicht in den Chefetagen oder bei zusätzlichen Abgaben hängen bleiben, sondern bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ankommen. Zufriedene Mirabeiter:innen sorgen für guten Service und ein besseres ansehen einer Branche, welche dann wieder attraktiver für neue Arbeitnehmer:innen ist.

Ein starkes Miteinander ist der beste Weg aus der Kriese und stärkt eine Branche für die Zukunft. Denn die „Flughafenfamilie“ hält zusammen!


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Fax: 030/39 90 63 21

Mail: vps(at)komba.de

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